1) Umwelt und Schadstoffe

Nicht erst seit der medienwirksamen Diskussion um Fahrverbote in über 60 deutschen Kommunen ist klar, dass der motorisierte Individualverkehr hauptverantwortlich ist für die Luftverschmutzung in unseren Städten. Bis zu 87 Prozent der innerstädtischen Schadstoffemissionen werden Pkw, Motorrad und Co zugeschrieben.³ Das heißt im Umkehrschluss: Wenn die Menschen in der Metropolregion konsequent vom eigenen Auto auf die Bahn umsteigen, können sie die Emissionen deutlich reduzieren.
³ Quelle: Umweltbundesamt

Quelle: Felix Huber, Bergische Universität Wuppertal; nach: Umweltbundesamt

2) Flächenentwicklung

In dicht besiedelten Städten wie München ist Platz ein knappes Gut. Das gilt nicht nur für Grünflächen, Wohn- und Gewerbeflächen, sondern erst recht für Verkehrsflächen: Pro Quadratmeter Wohnfläche werden Studien zufolge rund drei Quadratmeter Verkehrsfläche benötigt.4 Dabei sind circa drei Viertel aller Verkehrsflächen aktuell Straßen.5 Um diese Konkurrenz zu entschärfen, müssen wir die verfügbaren Räume daher effizienter als bislang nutzen. Das ist ein weiteres Argument für die Schiene: Sie benötigt pro bewegter Person nur einen Bruchteil der Fläche, die etwa ein Pkw braucht.6
4, 6 Quelle: Hochschule für Technik Rapperswil; Stadt Zürich
5 Quelle: Statistisches Amt der Landeshauptstadt München

Fast alle unsere Projekte, vom Bau neuer Gleise und Bahnhöfe bis hin zum Schallschutz, haben langfristige Auswirkungen auf das jeweilige Stadt- und Landschaftsbild. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und planen stets mit Blick auf eine attraktive, harmonische und sinnvolle Gestaltung.

Flächenverbrauch Verkersmittel
Quelle: Hochschule für Technik Rapperswil, Stadt Zürich

3) Nahverkehr innerhalb der Metropole

Wenn wir den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern wollen, ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass der Schienenverkehr eine attraktive Alternative zum Pkw wird. Die Voraussetzung dafür bildet ein leistungsfähiges und zuverlässiges Netz, besonders in den Stoßzeiten. Das ist insbesondere für die Innenstadt wichtig, weil sich hier die Verbindungen von außerhalb konzentrieren und die Pendlerströme verteilen. Gleichzeitig bedarf es aber gut ausgebauter Verbindungen in die Region, mit genug Kapazitäten und einer engen Zugtaktung. Nur so wird der öffentliche Nahverkehr bis ins Umland hinein attraktiv und kann einen Steuerungsimpuls für die Entwicklung der Metropolregion geben.

Einige der wichtigsten Maßnahmen in diesem Zusammenhang sind die 2. S-Bahn-Stammstrecke München, S4 und S7, Erdinger Ringschluss (BA1 und BA2), Walpertskirchener Spange und ABS 38.

Quelle und Darstellung:

4) Verknüpfung von Metropolen

Die Bahn hat das Potenzial, viele Autofahrten nicht nur im Nahverkehr zu ersetzen, sondern ebenso im Fernverkehr. Auch zahlreiche Kurz- und Mittelstreckenflüge können künftig durch klimafreundliche Bahnverbindungen ersetzt werden, wenn entsprechend schnelle Verbindungen vorhanden sind.

Wichtige Ziele von München aus sind neben bayerischen Oberzentren wie Ingolstadt und Nürnberg vor allem andere, ebenfalls stark wachsende deutsche Metropolen wie Berlin, Köln und Frankfurt. Immer bedeutsamer werden auch die Verbindungen zu Städten in europäischen Nachbarländern, beispielsweise Paris, Zürich oder Verona. Viele dieser Ziele werden künftig in weniger als vier Stunden erreichbar sein. Damit rückt München näher an die wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Deutschlands und Europas.

Reisezeiten im Fernverkehr von München
Fahrzeiten aus dem Deutschlandtakt des BVWP

5) Leistungsfähiger Güterverkehr als Wirtschaftsfaktor

Die Metropolregion München ist ein starker Wirtschaftsstandort. Die ansässigen Weltkonzerne sind, ebenso wie viele hundert erfolgreiche Mittelständler in ganz Bayern, auf schnelle, zuverlässige und kostengünstige Schienenwege für den Export ihrer Waren angewiesen. Der Bahnausbau beseitigt Engpässe im Großraum München und damit entstehen völlig neue Transportmöglichkeiten, besonders in Ost- und Südostbayern. Dadurch schaffen wir neue Kapazitäten, stärken so den Logistikstandort München und erzeugen Wettbewerbsvorteile für die heimischen Schlüsselindustrien. Ein prominentes Beispiel dafür sind schnelle und klimafreundliche Anbindungen an die deutschen Seehäfen, die etwa von den bayerischen Automobilherstellern intensiv genutzt werden.

Ein ganzes Bündel von Einzelmaßnahmen, die in diesem Zusammenhang besonders von Bedeutung sind, bilden das künftige Münchner Ostkreuz (Truderinger Kurve, Daglfinger Kurve, Ausbau Bahnhof Trudering, viergleisiger Ausbau Daglfing–Johanneskirchen).