Der neue Nordbahnsteig in München-Pasing

Im Rahmen der frühen Öffentlichkeitsbeteiligung wurden diese Inhalte Anwohner:innen online sowie im Rahmen einer digitalen Bürgersprechstunde (Mai 2022) zur Verfügung gestellt.

München-Pasing

Der nächste Meilenstein ist erreicht: Der Nordbahnsteig Pasing ist in der Planfeststellung

Wir kommen dem Halbstundentakt einen weiteren Schritt näher: Am 20. Oktober 2023 fand die öffentliche Bekanntmachung seitens des Eisenbahnbundesamt (EBA) statt. Bis zum 27.11.2023 lagen die Planfeststellungsunterlagen bei der Landeshauptstadt München öffentlich aus und konnten sowohl vor Ort wie auch online von interessierten Besuchenden eingesehen werden.  Mittels Diagramme, Zahlen und Fakten möchten wir Ihnen hier Einblicke in unsere Planungen geben. Zudem haben Sie die Möglichkeit Ihre Anliegen, Bedenken und Fragen jederzeit via Mail an uns zu richten: info@bahnausbau-muenchen.de

Warum planen wir einen zusätzlichen Bahnsteig?

Klimaschutz durch Deutschlandtakt: Ein Konzept, welches bewegt
Als klimafreundlichstes Mobilitätsunternehmen Deutschlands, treibt die Deutsche Bahn den Klimaschutz, Naturschutz, Ressourcenschutz und Lärmschutz nachhaltig voran. Ob für Personen- oder Güterverkehr, in Städten oder auf dem Land: Die deutsche Verkehrspolitik möchte die Umwelt stärken, indem sie künftig ein dichteres Angebot von Fernverkehrszügen auf die Gleise bringt. Große Städte werden in Zukunft öfter durch regelmäßige Personenfernverkehrszüge miteinander verbunden sein. Und das alle 30 Minuten verlässlich zur selben Zeit. Dieser präzise aufeinander abgestimmte Zugfahrplan ist als „Deutschlandtakt“ bekannt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird unser Schienennetz in und um München nachhaltig ausgebaut. Dies schafft:

  • Attraktive Mobilität durch erweiterte Reiseverbindungen
  • Kürzere Reisezeiten im Personenverkehr
  • Verminderte Wartezeiten durch optimierte und gut abgestimmte Anschlusszüge

Allgäu, Hamburg, Berlin, Köln, Innsbruck und weitere mehr: Der Bahnhof Pasing gilt als zentrale Verkehrsdrehschreibe im Münchner Westen
Wenn künftig mehr Menschen mit dem Zug fahren, wird auch der Bahnhof München-Pasing mehr Kapazität bieten müssen. Bereits jetzt nutzen rund 100.000 Reisende täglich den Bahnhof, der zu den drei größten in Bayern gehört. Durch einen zusätzlichen Bahnsteig auf der Nordseite des Bahnhofs, können künftig eine höhere Anzahl an Fernzügen in München-Pasing halten. Reisende in Richtung Augsburg, Stuttgart und teilweise Frankfurt profitieren von dieser Verbesserung. Folglich stellt das Projekt einen wichtigen Beitrag dar, um mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern und die Klimaziele des Bundes zu erreichen.

Es wird leiser
Für Anwohner:innen und Gewerbetreibende plant die Bahn eine Schallschutzwand. Mit einer Gesamtlänge von ca. 1.335 Metern und einer Höhe von vier Metern reduziert sie die Geräusche des Bahnverkehrs. Im Vergleich zu heute werden die Anwohnenden in diesem Gebiet besser geschützt sein.

Kurzbeschreibung Nordbahnsteig Pasing

  • Derzeit verfügt der Bahnhof Pasing über fünf Bahnsteige.
  • Der zusätzliche Bahnsteig wird auf der Nordseite des Bahnhofs Pasing errichtet und für den Fernverkehr genutzt.
  • Eine 410 Meter lange Plattform wird zwischen dem Gleis 12 und dem Gleis 14 in das bestehende Gleisbett integriert.
  • Gleisumbauten inkl. Anpassung der Oberleitungs- und Signaltechnischen Anlagen
  • Zum Schutz der Anlieger, wird eine Schallschutzwand nördlich der Bahnanlage errichtet.

Nutzen

  • Reisende kommen bequem an ihr Ziel, indem sie zusätzliche Fahrmöglichkeiten wählen können.
  • Mehr Flexibilität im Zugverkehr führt zu einer besseren Pünktlichkeit.

Das Besondere an diesem komplexen Projekt: Die 410 Meter lange Plattform wird in das bestehende Gleisbett integriert und inmitten des laufenden Betriebs entstehen. Um den stattfindenden Bahnverkehr aufrecht zu erhalten, ist eine gute Baustellenlogistik erforderlich und unabdingbar. Einhergehende Gleisumbauten, inklusive Anpassung der Oberleitungs- und signaltechnischen Anlagen, dienen der Instandhaltung. Eine Schallschutzwand wird Anwohnenden sowie Gewerbe zugutekommen.

Bis zum Baubeginn müssen verschiedene Projektstufen durchlaufen und genehmigt werden.

Was sind die nächsten Schritte?

Das Projektteam „Nordbahnsteig Pasing“ hat die Pläne erstellt und Mitte 2022 bei der zuständigen Behörde Eisenbahn-Bundesamt (EBA) eingereicht. Die öffentliche Planauslage durch das EBA – als Teil des Planfeststellungsverfahren – wurde Ende 2023 durchgeführt. Nach Beendigung des Anhörungsverfahrens und dem damit einhergehenden Planfeststellungsbeschluss ist der nächste Schritt die Sicherstellung des Baurechts. Weitere Informationen zum Planrechtsverfahren können Sie auch auf der Internetseite des Eisenbahnbundesamts entnehmen: https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Planfeststellung/planfeststellung_node.html

Bahnsteige schaffen Möglichkeiten

Das Bahnnetz ist heute stärker ausgelastet denn je. Das gleiche gilt für viele Bahnhöfe und Bahnsteige. Mit Blick auf seine künftigen Aufgaben bietet der Bahnhof Pasing – mit seinen derzeitig fünf Bahnsteigen – den Zügen nicht genügend Anlaufpunkte. Ein weiterer Bahnsteig an der Nordseite des Bahnhofs ermöglicht ein zusätzliches Halten von Zügen und vermeidet etwaig aufkommende Engpässe. Der Bahnsteig wird mit Aufzug, Treppen und Rolltreppen erreichbar sein und verhilft den Fahrgästen zu einem barrierefreien Ein- und Aussteigen. Eine Überdachung sorgt zudem für Wetterschutz.

  • Barrierefreie Gestaltung
  • Zugänge zu den bestehenden Unterführungen
  • 1 Aufzug, 2 Fahrtreppen sowie feste Treppen
  • Bahnsteiglänge: 410 Meter Nutzlänge
  • Bahnsteigbreite: Mindestbreite 3,30 Meter
  • Bahnsteigdach: 305 Meter Länge
  • Um- sowie Neubau der nördlichen Vermarktungsflächen in der Personenunterführung

 

Eine Schallschutzwand verbessert den Ist-Zustand

Die Ziele im Klimaschutz können nur erreicht werden, wenn eine Verkehrsverlagerung auf die Schiene gelingt. Trotz neuster Technologie bringt Schienenverkehr auch ein gewisses Maß an Geräusche mit sich. Mit zahlreichen Mitteln arbeitet die Deutsche Bahn erfolgreich daran den Lärmpegel an Schienenstrecken zu verringern. So auch in Pasing! Eine Schallschutzwand – die von der Kleingartenanlage an der Marschner Straße bis zur Offenbachstraße verläuft – trägt dazu bei, dass sowohl die visuelle als auch auditive Wahrnehmung des gesamten Bahnverkehrs minimiert wird und Anliegende entlastet werden.

Bild für Großansicht anklicken.
  • Teilweise transparente Elemente, die Verschattungen vermeiden. ​Um bei Schallschutzwänden mit einer Höhe von bis zu 4 Metern eine Verschattung sowie Störung der Sichtbeziehungen zu minimieren, werden in sensiblen Bereichen ab einer Höhe von 2 Metern transparente Elemente zum Einsatz kommen.
  • Länge: ca. 1.335 Meter​
  • Höhe: bis zu 4 Meter
  • Die Schallschutzwand soll nach technischer Möglichkeit so früh wie möglich gebaut werden, um bereits für die Bauphase einen Lärmschutz zu generieren.
Die blau-grauen Felder stellen die transparenten Elemente der Schallschutzwand dar.

Baumaßnahmen: Wir informieren frühzeitig, transparent und ehrlich!

Es ist uns ein großes Anliegen Sie vor, während und nach der gesamten Bauphase mit Information zu den jeweiligen Abläufen und eventuellen Auswirkungen zu versorgen. Vor Baubeginn werden wir Sie deshalb via Anschreiben zu einer Öffentlichkeitsveranstaltung einladen, wo wir Ihnen detaillierte Auskünfte zu Bauablauf und Geräteeinsatz geben werden.

Wann wird es wo laut?

Zu welcher Zeit es zu Überschreitungen des Lärmpegels kommen könnte, ist vom Stadium des Bauablauf sowie der eingesetzten Baugeräte abhängig. Diese können wir erst nach erfolgter Ausschreibung sowie Vergabe der Bauaufträge für Sie ermitteln.

Mehr zum Lärmschutz der Deutschen Bahn finden Sie auch hier.

Finanzierung

Im Rahmen des Bundes-Klimaschutzprogramm 2030 wurde das Förderprogramm „Klimaschutzpaket (KSP)“ entwickelt. In diesem Klimaschutzprogramm wurde unter anderem die Einführung des Deutschland- und Halbstundentaktes (HST) beschlossen. Der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht zur Erreichung der Klimaschutzziele eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen des Schienenverkehrs bis zum Jahr 2030 vor. Eine wesentliche Maßnahme zur Erreichung dieses Ziels ist die Umsetzung des Deutschlandtakts, eines deutschlandweiten integralen Taktfahrplans mit besser aufeinander abgestimmten Zügen im Nah-, Fern- und Güterverkehr sowie kürzeren Umsteige- und Fahrzeiten. Auf Basis einer neuen wirtschaftlichen Bewertung rückt der Deutschlandtakt als Ganzes in die höchste Dringlichkeits-Kategorie des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege (den „Vordringlichen Bedarf“) auf und erhält damit oberste Priorität. Die Finanzierung des Projekts Nordbahnsteig Pasing läuft somit über das Förderprogramm Klimaschutzpaket-Halbstundentakt (KSP-HST).