2. Stammstrecke: Baufinale für die Stabbogenbrücke

95 Meter lang, 16 Meter hoch und 1.350 Tonnen schwer – das sind die Eckdaten der neuen stählernen Stabbogenbrücke westlich der S-Bahn-Station Hirschgarten. Jetzt ist sie an ihre finale Position geschoben worden, wo sie künftig die Gleise der 2. Stammstrecke über den Südring führt.

Über die neue Brücke fahren später einmal die S-Bahnen zum Tunnelportal kurz vor der Donnersbergerbrücke und dann weiter in Richtung Hauptbahnhof. Die Stabbogenbrücke besteht aus rund 80 Fertigteilen. Die DB montierte sie in rund zehn Monaten vor Ort, neben den Gleisen. Um den Stahlkoloss nun die rund 117 Meter bis zur Endlage über den Südring zu schieben, waren Präzision und ausgefeilte Techniken gefragt.

Auf einer entsprechenden Vorrichtung drückten hydraulische Pressen die Brücke langsam nach vorne. Nur rund 100 bis 150 Millimeter pro Minute ging es Schritt für Schritt der finalen Position entgegen. Zwei Hilfsstützen im Bereich des Südrings stabilisierten die Brücke dabei von unten. Insgesamt dauerte der Verschub rund 48 Stunden.

V.l.n.r.: Helmut Schütz (Bayerisches Verkehrsministerium), Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter in Bayern, Gesamtprojektleiter Kai Kruschinski und Jens Reh von der Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen. Foto: DB AG/Maximilian Endrös

Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter in Bayern: „Wer regelmäßig mit dem Zug nach München fährt, hat in den vergangenen Monaten hautnah mitverfolgen können, wie die Stabbogenbrücke heranwuchs. Jetzt ist das Bauwerk fristgerecht fertiggestellt – als ein erster wichtiger Meilenstein für den westlichen Abschnitt der 2. Stammstrecke München. Ich gratuliere allen, die am Projekt beteiligt waren, zu ihrer erfolgreichen Arbeit. Mit der 2. Stammstrecke bauen wir das S-Bahn-Netz weiter aus und schaffen Platz für mehr Züge und ein Express-S-Bahn-System. Unser klares Ziel: Noch mehr Menschen davon zu überzeugen, ihr Auto zugunsten der klimafreundlichen Bahn stehen zu lassen.“

Die Stabbogenbrücke ist Teil der westlichen Streckenführung der 2. Stammstrecke München, die vom Bahnhof Laim bis zum künftigen Tunnelportal kurz vor der Donnersbergerbrücke reicht. Dort sind die Baumaßnahmen in vollem Gange. Während der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Laim derzeit läuft, hat die sogenannte Umweltverbundröhre, die die DB im Auftrag der Landeshauptstadt München baut, im Rohbau vom Norden her den Bahnhof Laim erreicht. Voraussichtlich 2022 beginnt das Graben für die Umweltverbundröhre auf der Südseite des Laimer Bahnhofs. Auch an anderen Stellen gehen die Bauarbeiten für die 2. Stammstrecke voran. Sowohl am Hauptbahnhof als auch Marienhof ist die Außenhülle der neuen unterirdischen S-Bahn-Stationen fertiggestellt. Aktuell laufen Brunnenbohrungen für die Bauwasserhaltung, dann startet der Aushub unterhalb eines Betondeckels. Ein wichtiger Meilenstein ist zudem der Baustart für das neue elektronische Stellwerk am Ostbahnhof, um die Qualität und Zuverlässigkeit des S-Bahn-Verkehrs zu verbessern.