Mehr Qualität für die S-Bahn: Der Countdown für das neue Stellwerk am Ostbahnhof läuft

Der Start für eines der wichtigsten Bahnausbau-Projekte in München steht kurz bevor: Ab Oktober beginnt die DB mit dem Bau des neuen elektronischen Stellwerks am Ostbahnhof. Im Mai hatte das Eisenbahnbundesamt grünes Licht für die Planungen gegeben.

Langfristige Planungen in der gesamten Region

Das elektronische Stellwerk ersetzt ab Mitte 2023 schrittweise das bisherige so genannte Relais-Stellwerk. Die DB verbessert damit die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der S-Bahn im Großraum München deutlich. Ziel ist es, mit einem attraktiven Schienennetz noch mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern und so die Mobilitätswende in Deutschland weiter voranzutreiben.

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla: „Für die Metropole München ist ein zuverlässiges und leistungsfähiges S-Bahn-Netz essenziell. Gemeinsam mit dem Bund investieren wir daher 222 Millionen Euro in unser neues elektronisches Stellwerk. Wir verbessern so für unsere täglich rund 840.000 Fahrgäste die Qualität und Pünktlichkeit spürbar. Unser klares Ziel: Noch mehr Menschen davon zu überzeugen, ihr Auto zugunsten der klimafreundlichen Bahn stehen zu lassen.“

DB-Projektleiter Lutz Spillner erklärt Ministerpräsident Dr. Markus Söder und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla den Baufahrplan für das neue elektronische Stellwerk München Ost. Foto: DB/Maximilian Endrös

Vielfältige Herausforderungen – Bahnausbau als Lösungsweg

Die Projekt-Pipeline bis zur Inbetriebnahme des neuen Stellwerks Mitte 2023 ist gut gefüllt: So errichtet die DB unter anderem zwei neue Technikgebäude und passt die Leit- und Sicherungstechnik an den Gleisen an. Insgesamt verlegt sie während des laufenden Betriebs dabei 100 Kilometer Kabel und stellt rund 70 neue Signale auf.

Als ersten Schritt bereitet die DB die Flächen für die zwei künftigen Technikgebäude vor. Dann finden umfangreiche Kabel- und Oberleitungsarbeiten statt. Die DB bündelt die Arbeiten bestmöglich und nutzt vor allem die Slots, die bereits für Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen vorgesehen sind, um so die Auswirkungen für die Kund:innen so gering wie möglich zu halten. 

Aktuell läuft die Ausschreibung für das Bauunternehmen, ab Oktober geht es dann mit den Arbeiten los. Die Inbetriebnahme erfolgt ab Mitte 2023 in Etappen: Zunächst steuern DB-Mitarbeitende über die elektronische Stellwerkstechnik per Mausklick rund 70 Signale und 60 Weichen im S-Bahn-Bereich am Ostbahnhof. Nach Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke kommt auch dieser Bereich dazu. Im Anschluss daran erfolgt die Anbindung der Fernbahngleise und der Strecke nach Giesing. Die Fahrdienstleiter:innen sitzen künftig in der Betriebszentrale an der Donnersbergerbrücke.