Editorial: Alle an einem Tisch

Bernd Pfeifer, DB Netz AG

Vorfahrt für Busse und Bahnen, mehr öffentlicher Nahverkehr und bessere Verbindungen – das wollen viele in München. Stadt, Freistaat, DB, MVV und Co. arbeiten derzeit an vielen einzelnen Ausbauprojekten. Die Planungen dafür müssen immer wieder aufeinander abgestimmt werden.

Fahrpläne für Bus und Bahnen gut und für alle zufriedenstellend zu verzahnen, ist keine einfache Aufgabe. Gleiches gilt für den Ausbau der Infrastruktur bei U-Bahn, S-Bahn und Bahnhöfen. Zu viele Baustellen gleichzeitig würden Leistungsfähigkeit und Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel schmälern und Fahrgäste vergraulen.

Mit dem Baustart des Tunnels für die 1. Stammstrecke begann vor 55 Jahren das Münchner S-Bahn-Netz Gestalt anzunehmen, 1972 zu den Olympischen Spielen startete der Betrieb. Heute hat die DB über 50 Ausbauprojekte in München in der Pipeline. Sie alle müssen koordiniert werden - auch mit den anderen Bauvorhaben der Stadt. Deswegen treffen sich die Infrastrukturverantwortlichen von Freistaat, Stadt, MVV, MVG und DB regelmäßig zum Koordinierungsrat Bahnausbau München.

Der Blick richtet sich dabei oft mehrere Jahre im Voraus, denn die Absprachen müssen meist frühzeitig getroffen werden. Baut zuerst die U-Bahn, dann die DB oder umgekehrt? Ist die Finanzierung gesichert? Können Zeitpläne eingehalten werden? Braucht es zum Beispiel noch einen Stadtratsbeschluss?

Eine ganze Reihe Fragen stellen sich dabei. Und nicht minder wichtig ist, dass man sich gegenseitig über die „Großwetterlage“ in den jeweiligen Häusern austauscht, um den richtigen Kurs zu halten. Denn eines wollen alle: Mehr Gleise und Stationen, mehr Busse und Bahnen für München.

Ihr Bernd Pfeifer
Leiter Bahnausbau Knoten München