„Ich wollte immer schon Verantwortung übernehmen und weiß, was ich kann“

Als Projektleiterin verantwortet Karin Hacker aktuell den Umbau der Stationen für die drei Regional-S-Bahnen in der Metropolregion München, Landshut und Augsburg und die Bauarbeiten in Fürstenfeldbruck. Den Nahverkehr in und um die Landeshauptstadt noch attraktiver zu machen, ist für die 32-Jährige eine echte Herzensangelegenheit.

DB-Projektleiterin Karin Hacker

Es ist in jedem Satz zu spüren: Für Karin Hacker ist das, wofür sie tagtäglich virtuell oder in Präsenz unterwegs ist, eine Sache der Überzeugung: „Ich arbeite für die Deutsche Bahn und leiste einen wichtigen Beitrag für den Nahverkehr in München“, sagt die 32-Jährige selbstbewusst und meint damit nicht nur, dass ihr das als gebürtige Münchnerin auch noch eine besondere Herzenssache sei. „Der Job macht mir jeden Tag Spaß. Na gut, fast jeden Tag“, schiebt sie schmunzelnd hinterher.

Ihre Aufgabe dabei: Als Projektleiterin betreut sie aktuell den Umbau der Stationen für die drei Regional-S-Bahnen in der Metropolregion München, Landshut und Augsburg sowie die „Reaktivierung Bahnsteig Fürstenfeldbruck“. Alle Maßnahmen werden die Mobilität in der Landeshauptstadt attraktiver machen. In Fürstenfeldbruck konnte sie jetzt den Spatenstich feiern. „Für mich ist es schön zu sehen, dass damit mein erstes eigenes Projekt bei der Bahn jetzt gebaut wird“, sagt Karin Hacker.

„Fehlersuche ist gut, aus Fehlern lernen viel besser“

Der Reiz der Projektleitung liegt für die verheiratete Mutter einer anderthalbjährigen Tochter in der Schnittstelle zwischen fachlicher Betreuung und dem Management eines Projekts. Letzteres war auch Thema ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität München (TUM).

Bei ihren Projekten hat Karin Hacker viele Schnittstellen innerhalb der DB Netz und mit externen Stakeholdern, wie etwa den Planungsbüros und Baufirmen. „Wir arbeiten sehr kollegial zusammen und lösen Probleme zusammen.“ Dabei ist ihr ebenso bewusst: „Kein Projekt ist wie das andere.“ Herausforderungen und Probleme geht sie immer lösungsorientiert an: „Wir müssen gemeinsam lernen, im nächsten Projekt nicht die gleichen Fehler zu machen. Fehlersuche ist gut, aus Fehlern lernen viel besser.“

Ihre erste Station bei der Bahn war 2012 ein dreimonatiges Praktikum bei der damaligen DB ProjektBau in München. Da studierte sie schon an der TUM Umweltingenieurwesen. Nach dem Praktikum folgte der Werkstudentin-Vertrag – übrigens in der Abteilung, in der sie heute noch arbeitet. Im März 2015 folgte der nächste, für sie logische Schritt: Karin Hacker wurde als Projektingenieurin festangestellt bei der Bahn. Ihr erstes Projekt war der Ausbau der Bahnstrecke Dachau–Altomünster. 2019 wurde sie dann Teilprojektleiterin innerhalb des Bahnausbaus München West, wieder zwei Jahre später stieg sie zur Projektleiterin auf.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie leben

Bei ihrer Arbeit weiß Karin Hacker dabei um doppelte Rückendeckung. Zum einen: „Ich habe Führungskräfte, die sehr offen sind für flexible Arbeitsmodelle und mich unterstützen. Ich habe vor Corona schon teil- und zeitweise daheim gearbeitet und konnte mir meine Arbeitszeit relativ frei einteilen.“ Überhaupt sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für sie keine Floskel, sondern gelebte Realität. Denn zum anderen wird sie auch zu Hause unterstützt: Mit ihrem Mann hat sie bereits die Elternzeit geteilt, er arbeitet derzeit auch in Teilzeit. „Auch dieses familiäre Modell funktioniert prima“, freut sich Karin Hacker.

„Wir müssen wissen, wer etwas weiß“

Diese positive Unterstützung von verschiedenen Seiten machte es der Projektingenieurin auch einfach, den nächsten Karriereschritt zu gehen. Aus der inneren Überzeugung heraus: „Ich wollte immer schon Verantwortung übernehmen und weiß, was ich kann. Und es macht mir einfach Freude, gemeinsam mit meinem Team in meiner Heimatstadt München etwas zu bewegen.“ Deshalb musste sie nicht lange überlegen, als im Mai 2021 die Frage anstand, ob sie Projektleiterin werden wolle. Vorbild für Karin Hacker in ihrer Führungsrolle ist bis heute ihr erster Projektleiter. So, wie er geführt habe, wolle sie auch führen. Er hätte sie immer sehr selbstständig arbeiten lassen und sie angeregt, Wissen einzufordern und zu teilen. Ein Kernmotiv von Karin Hacker, welches sie heute noch weitergibt: „Wissenstransfer ist das A und O. Wir müssen einfach alles wissen im und über das Projekt. Und wenn wir etwas nicht wissen, müssen wir wissen, wer etwas weiß.“

Das Gegenstück zu ihrem verantwortungsvollen Job ist für Karin Hacker ihre Familie.  Und Sport ist ihr Ausgleich. „Ich versuche so oft wie möglich zu laufen, manchmal auch gleich in der Mittagspause von zu Hause aus.“