FAQ Bahnhof Trudering

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering. Die Fragen und Antworten werden laufend aktualisiert.

Aktueller Stand: 16.09.2021

Planungsdetails

Worum geht es beim Ausbau der Güterzuggleise am Bahnhof Trudering?

Die Deutsche Bahn AG und der Bund als Auftraggeber verfolgen mit dem Projekt die Ziele, die Gleise 5 – 8 im Bahnhof Trudering jeweils auf eine Nutzlänge von 740m auszubauen, zusätzlich die durchgängige zweigleisige Verbindung zwischen Daglfing und Trudering herzustellen und eine Vergleichmäßigung der Durchfahrtsgeschwindigkeit gegenüber den angrenzenden Streckenabschnitten auf 100km/h zu erreichen. Weiterhin soll perspektivisch ein S-Bahnverkehr zwischen Trudering und Daglfing zusätzlich möglich sein. Hierfür ist eine leistungsfähige Infrastruktur erforderlich.

Gehört das Projekt zum Bundesverkehrswegeplan?

Das Projekt „Ausbau Bahnhof Trudering“ gehört zum Vorhaben Knoten München, welches im aktuellen Bundesverkehrswegeplan in die höchste Kategorie des vordringlichen Bedarfs eingestuft ist.

Gibt es Schnittstellen zu anderen Ausbauprojekten im Knoten München?

Der Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering steht als ein Teilprojekt des Vorhabens Knoten München in unmittelbarem Zusammenhang mit der Daglfinger / Truderinger Kurve inkl. der höhenfreien Einbindung (in Daglfing) des zweigleisigen Ausbaus Daglfing – Trudering und im Weiteren auch mit dem viergleisigen Ausbau Daglfing – Johanneskirchen.

Mit der Realisierung aller drei Projekte wird der Engpass für den Schienengüterverkehr im Münchner Osten aufgelöst und die Schieneninfrastruktur fit gemacht für die klimafreundliche Verkehrswende – die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Wo sind die genauen Projektgrenzen zu den Nachbarprojekten im Knoten München?

Die Schnittstelle im Bereich des Gleisoberbaus zu den benachbarten Projekten Daglfinger und Truderinger Kurve (DTK) ist auf Höhe des heutigen Bahnübergangs an der Xaver-Weismor-Straße definiert, wobei der Bahnübergang selbst noch in der Zuständigkeit der Projekte DTK liegt.

Zum Projektabschnitt des Brenner-Nordzulaufs gibt es eine Schnittstelle aufgrund der aktuellen Planungen nur im Bereich der Signaltechnik. Diese liegt an der Grenze des Stellbereichs des heutigen Stellwerks im Bahnhof Trudering.

Was ist die Planungsgrundlage für die Vorplanung?

Die Planungsgrundlage für die Vorplanung beim Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering ist die Vorzugsvariante A1 (als Weiterentwicklung der Vorzugsvariante A0) der Projekte Daglfinger und Truderinger Kurve. Im Rahmen der Variantenbewertung wurden der Umbau der Schatzbogenbrücke und die Betroffenheiten an der Wohnbebauung der Heltauer Straße bereits berücksichtigt.

 

Wurden Trassenalternativen geprüft?

Die Frage nach der Untersuchung grundlegend anderer Trassenführungen der Durchfahrtsgleise stellte sich im Projekt nicht, da es um den Ausbau der bereits vorhandenen Bahnhofsgleise 5 – 10 geht. Deren Lage im Bahnhofsbereich ist durch die bestehende Situation vorgegeben.

Wurden Möglichkeiten einer Troglage/Einhausung/beginnenden Untertunnelung geprüft?

Hierzu gab es in der Vorplanung keinerlei Untersuchungen. Dies wurde in einer sehr frühen Phase des Projektes verworfen.

Welche prognostizierten Zugmengen wurden der Planung zugrunde gelegt?

Der Planung liegen die derzeit aktuellen Zugzahlenprognosen aus dem Bundesverkehrswegeplan (BVWP) für den Bahnhof Trudering für das Jahr 2030 zugrunde. Einzig diese Prognosezugzahlen dürfen als Planungsgrundlage verwendet werden. Laut BVWP sind es 2030 150 Güterzüge auf der Strecke München Trudering – Abzweig Waldtrudering (Strecke 5560).

Planungsphasen

Was ist der aktuelle Planungsstand?

Die Vorplanung für den Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering ist abgeschlossen. Der Prozess der Freigabe und Genehmigung durch den Auftraggeber wurde eingeleitet.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Die Entwurfsplanung wird Anfang 2022 beginnen. Darin eingebettet ist ab Anfang 2024 das Planfeststellungsverfahren vorgesehen, mit dessen Abschluss für das Projekt das Baurecht erteilt wird.

Verlässliche Aussagen zum Baubeginn sind erst nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens möglich.

Die gesamte Bauzeit für den Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering mit den Eingriffen an der Schatzbogenbrücke und an der Fuß- und Radwegunterführung am Lehrer-Götz-Weg sowie den Schallschutzmaßnahmen wird vsl. 3,5 Jahre in Anspruch nehmen.

Werden Baumaßnahmen auch in der Nacht durchgeführt oder können sie auf den Tag beschränkt werden?

Vor allem während Zeiten, in denen Gleise gesperrt sind, wird in der Regel rund um die Uhr gearbeitet, um diese Sperrungen so effizient wie möglich nutzen zu können. Somit wird es in diesen Bauphasen auch zu unvermeidlichen nächtlichen Beeinträchtigungen durch Baulärm kommen.

In späteren Planungsphasen, wenn der Bauablauf weiter präzisiert wurde, wird durch bauzeitliche Lärmschutzmaßnahmen und eine Optimierung der Abläufe während der Gleissperrungen sowie den Einsatz lärmarmer Bautechnologien die Lärmbelastung soweit wie möglich reduziert.

Eisenbahnbetrieb

Welchen Vorteil bietet die Verstetigung der Geschwindigkeiten auf 100km/h im Bahnhof Trudering?

Um einen energieeffizienten Gütertransport auf der Schiene zu gewährleisten und damit die Wettbewerbsfähigkeit des klimafreundlichen Schienengüterverkehrs zu steigern, zielen unsere Planungen nicht nur im Bahnhof Trudering, sondern im gesamten deutschen Streckennetz darauf ab, die Transportwege von Engpässen zu befreien und Geschwindigkeitssprünge zu beseitigen.

Werden 740 Meter Züge zu jeder Tageszeit und an jedem Wochentag fahren?

Ja. Es gibt keine Unterscheidung in der Nutzung der Strecke nach Tages- oder Nachtzeit oder Wochentagen.

Darf ein Zug überhaupt mit 100 km/h durch einen Bahnhof fahren?

Ja. Die möglichen Höchstgeschwindigkeiten für Züge auf dem Netz der DB sind streckentechnisch und/oder durch Fahrzeuge bedingt. Ihre Einhaltung wird im Betrieb kontinuierlich überwacht.

Schall- und Erschütterungsschutz

Wird der gesamte Bauabschnitt am Bahnhof Trudering projektseitig als Neubau klassifiziert?

Der Ausbau der Güterzuggleise im Bahnhof Trudering stellt eine wesentliche Änderung eines Schienenweges dar, was die Grundvoraussetzung für die Anwendbarkeit der Immissionsgrenzwerte der 16. Bundes-Immissionsschutzverordnung bildet, die auch für Neubauvorhaben gilt.

Nach welchen Flächeneigenschaften orientiert sich der Schallschutz?

Grundlage bildet hier der aktuell gültige Flächennutzungsplan der Landeshauptstadt München mit den entsprechend ausgewiesenen Nutzungsarten (bspw. reine u. allgemeine Wohngebiete, Mischgebiete oder Gewerbegebiete).

 

Ist eine zukünftige Wohnbebauung bei der Dimensionierung des Schallschutzes berücksichtigt?

Die Planungen der Landeshauptstadt München zur Bebauung weiterer Flächen im Umgriff des Bahnhofs Trudering sind der DB Netz AG bekannt. Nach der ständigen Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts können diese erst in der Planung berücksichtigt werden, wenn eine hinreichend konkrete und verfestigte Planungstiefe vorliegt, was derzeit noch nicht der Fall ist.

Was nutzt der passive Schallschutz für den Aufenthalt im Freien?

Die Mittel des passiven Schallschutzes sind tatsächlich auf den Schutz der Innenbereiche (insbesondere Wohn- und Schlafräume) ausgerichtet. Außenbereiche – wie auch der Balkon oder private Garten sind bereits heute den Emissionen aus dem Schienenverkehr ausgesetzt und durch die in weiten Teilen des Bahnhofs erstmalige Errichtung aktiver Schallschutzmaßnahmen - wie eben zum Beispiel Schallschutzwände - reduziert sich auch in Außenbereichen die Lärmbelastung deutlich im Vergleich zum derzeitigen Zustand.

Liegen für die Eingriffe Emissionsuntersuchungen vor?

Für das Projekt als Ganzes wurde sowohl für den Schallschutz als auch für den Erschütterungsschutz eine erste orientierende Untersuchung erstellt. Detaillierte Gutachten werden im Rahmen der folgenden Entwurfsplanung erstellt.

Werden in Zukunft tagsüber genauso viele Güterzüge auf der Strecke fahren wie nachts? Derzeit sind tagsüber deutlich mehr Züge auf der Strecke unterwegs – was bedeutet das für den Schallschutz?

Die Anzahl der Güterzüge, welche auf einer Strecke verkehren, richtet sich nach dem Aufkommen, welche die Spediteure über Eisenbahnverkehrsunternehmen abwickeln und ist daher konjunktur- und saisonabhängig. Für die Schallschutzberechnungen sind die prognostizierten Zugzahlen aus dem Bundesverkehrswegeplan maßgeblich.