Robust, entschlossen, standhaft – wie Bahnkraut

Unser international buntes Team vereint eine Mission: den Bahnverkehr stabiler und attraktiver gestalten. Umso mehr Menschen und Firmen den Personen- und Güterverkehr nutzen, desto mehr CO2-Emissionen können eingespart werden. Das gefällt unserer aller Gesundheit und auch der Natur. Never forget: Bahnfahren ist aktiver Umweltschutz und den benötigen wir heute mehr denn je.

It’s magic: Gute Zusammenarbeit lässt Brücken schweben 

Rund 60 Jahre hat die Bahnüberführung ihren Dienst in Starnberg geleistet. Mit ihren 18 Metern Länge und 4,7 Metern Höhe war sie für damalige Zeiten ein respektables Bauwerk. Nun hat die rapide Zunahme an PKWs über die Jahrzehnte zu erhöhtem Stauaufkommen in der Kreisstadt geführt. Eine Verkehrsumplanung samt Untertunnelung steht dem idyllischen Städtchen am See noch bevor.

Die neue Eisenbahnbrücke kann sich mit ihrer Durchfahrtshöhe von 4,5 Meter und einer Breite von 26,3 Meter schon einmal sehen lassen. Das ist immerhin ein Zugewinn von circa 7 Meter Breite, die zukünftig insgesamt sechs Fahrspuren plus Bürgersteige und Radwegen zugutekommt. Wenn man bedenkt, dass die Planung der Brücke acht Jahre gebraucht hat, ging die Umsetzung – trotz verregnetem Frühjahr – mehr als zügig. Mitte Februar 2023 wurde die Baustelleneinrichtungsfläche eingerichtet und mit dem Bau der beiden Widerlagerfundamente begonnen. Der durch den Dauerregen gestiegene Grundwasserpegel musste zwischenzeitlich immer wieder abgepumpt werden. Die Wetterumstände erschwerten die Herstellung der 650 Tonnen schweren Widerlager, die die Brücke rechts und links stützen und tragen.

Am spektakulärsten war dann doch der Moment, als die beiden 27,4 Meter langen Brückentröge scheinbar schwerelos eingeflogen kamen. Um die 120 Tonnen elegant durch die Luft zu navigieren, benötigte es einen speziellen Autokran. Der Schwertransport mit den beiden Trögen – konstruiert in Magdeburg – erreichte Starnberg in der Nacht zuvor und hatte eine kleine Odyssee hinter sich, denn die Routenplanung war weder einfach noch für schwache Nerven. Autobahnbrücken außerhalb Bayerns konnten wegen der schweren Fracht nicht angefahren werden. Daher musste der Konvoi immer wieder auf Landstraßen ausweichen.

Einflug der Brückentröge

Interview mit Mark Wüller

Seit wann bei BAM/Bahn/Abteilung? Seit 2012.

Was hast Du vorher gemacht? Planungsingenieur in verschiedenen Ingenieurbüros im Bereich Brückenbau.

Warum hast Du entschieden zur Bahn zu gehen? Gewünschter Umstieg ins Projektmanagement in Verbindung mit einer regionalen Tätigkeit.

Was ist das größte Vorurteil gegenüber der Bahn, das Du gerne revidieren würdest? Bahner sind alles Beamte!!!!

Was ist Dein schönstes oder schrecklichstes Bahn-Erlebnis? Der Einschub meiner ersten Brücke. Zu wissen, dass die ganze Arbeit erfolgreich war, ist einfach toll!

Was fällt Dir ein wenn Du an das Projekt Starnberg denkst? Auf jeden Fall die gute  Zusammenarbeit mit dem Baureferat Weilheim.

Was braucht man als Bahnmitarbeiter:in? Man sollte Gegenwind aushalten können. Auch wenn es um Schlagzeilen geht. Zum Beispiel den von der Presse heraufbeschworenen Verkehrskollaps. Den hätte es durch die verschmälerte Fahrbahn während der Bauarbeiten angeblich geben sollen – der ist ausgeblieben.

Warum würdest du jemandem empfehlen, zur Bahn zu kommen? Interessantes und abwechslungsreiches Berufsbild mit vielen verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten.

Bei meiner Arbeit halte ich es wie die Nachtkerze. Die beweist eine gewisse Hartnäckigkeit mit Stil und Stängel, wächst regelmäßig und auch über sich hinaus. Mehr zu Nirmin, ihrer positiven Grundhaltung und ihren Projekten gibt es im Interview 'Von Natur aus zuversichtlich'.

Die Gemeinen Nachtkerzen (Oenothera) sind eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Um 1620 wurde diese in Nordamerika heimische Pflanzenart in Mitteleuropa eingeführt. Ihre heutige Verbreitung verdankt sie meist einer Verschleppung (so genannte agochore Ausbreitung), da ihre Samen häufig mit ins Frachtgut gelangen. Wegen ihrer Verbreitung entlang von Eisenbahnlinien wird sie gelegentlich als „Eisenbahnpflanze“ oder „Bahnkraut" bezeichnet. 1884 wurde beschrieben, dass die moderne Eisenbahn zur Verbreitung dieser Pflanze beigetragen hatte. Die einzelnen Blüten sind sehr kurzlebig. Sie öffnen sich in der Abenddämmerung und sind meistens bis zum nächsten Mittag verblüht.
Weitere Namen: Nachtblume, Gelber Nachtschatten, Nachtschlüsselblume, Eierblume, Gelbe Rapunzel, Rapunzelsellerie, Härekraut, Rapontika, Rübenwurzel, Schinkenkraut, Schinkenwurz, Stolzer Heinrich, Weinblume oder Weinkraut und Hustenblume.

(Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Nachtkerze)

 

 

 

 

Generell empfiehlt es sich: Nie den Kopf in den Schotter stecken. Wenn es ums Thema Bauen geht, hilft mir das Credo: "Ruhe bewahren!". Bei den Großprojekten der Deutschen Bahn gilt: Wer geduldig und fokussiert bleibt, baut nicht nur für heute, sondern auch für die Zukunft. Mehr zu Nico gibt es im Interview.

Bloß nicht vom schlechten Image der Bahn abschrecken lassen. Man schließt von der schlechten Performance gerne auf schlechte Mitarbeiter, die aber in Wirklichkeit den Laden vor allem durch ihre Leidenschaft für die Bahn und ihren persönlichen Einsatz am Laufen halten - trotz der jahrelangen politischen Ausbremsung. Mehr zu Ruth? Gibt es im ausführlichen Interview.