Störungsfrei in die Zukunft: DB baut die Sendlinger Spange
Minister Bernreiter zu Besuch auf der Baustelle in Laim
Der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn (DB) setzen das Investitionsprogramm „Bahnausbau Region München“ konsequent fort und bauen die Infrastruktur weiter aus. Dazu gehört auch die sogenannte Sendlinger Spange als Bypass für das S-Bahn-System im Münchner Westen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und der DB-Konzernbevollmächtigte für den Freistaat, Klaus Dieter Josel, haben nun die Baustelle besucht und sich bei Baustellenleiter Timo Sporwien zum aktuellen Stand informiert.
Baustellenleiter Timo Sporwien (Links) zeigt Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (Mitte) und dem DB-Konzernbevollmächtigte für den Freistaat, Klaus Dieter Josel (Rechts) die umgesetzten Baumaßnahmen der Sendlinger Spange.
Für die Sendlinger Spange entstehen derzeit westlich des Laimer Bahnhofs zusätzliche Weichen und ein Verbindungsgleis. Damit können bei Störungen auf der Stammstrecke und während des Baus der 2. Stammstrecke zusätzliche S-Bahnen aus Richtung Pasing über die S20-Strecke zum Heimeranplatz geleitet werden, dort wenden und über den Rangierbahnhof Laim auf die Stammstrecke in Richtung Pasing zurückfahren. Wie in einer Art „Rundverkehr“ sind die S-Bahnen dann weitestgehend auf „eigenen“ S-Bahn-Gleisen, unabhängig von anderen Verkehren, unterwegs. Am Heimeranplatz besteht für die Fahrgäste Anschluss zur U-Bahn. Damit bleiben die Ziele in der Münchner Innenstadt auch bei einer Störung auf der Stammstrecke erreichbar.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Ich freue mich, dass ich heute am Bahnhof Laim die Bauarbeiten und den Fortschritt der Sendlinger Spange besichtigen kann. Der Bahnhof Laim nimmt schon konkrete Formen an und wird dann auch der Startpunkt für die zweite Stammstrecke sein. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Projekt, das für die Stadt und Metropolregion München sehr wichtig ist, sondern auch für den ländlichen Raum. Der Freistaat Bayern fördert die jetzt anstehenden Baumaßnahmen für die Sendlinger Spange mit rund 11 Millionen Euro. Insgesamt investieren wir 2022 rund 2 Milliarden Euro in Mobilität und Verkehr. Damit sorgen wir für eine leistungsfähige Infrastruktur Bayerns auch für die Zukunft.“

Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Bayern: „Wir investieren heuer für die Bahninfrastruktur im Freistaat 2,35 Mrd. Euro. Denn: Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein – und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind der öffentlichen Hand, der auch in diesen Zeiten Investitionen ermöglicht. Mit der Sendlinger Spange schaffen wir für das S-Bahn-System im Münchner Westen eine Alternative. Wie eine Art Bypass kann sie helfen, parallel zur Stammstrecke zwischen Pasing und Laim im Störungsfall den S-Bahnverkehr aufzunehmen. Dadurch wird das Münchner S-Bahn-Netz leistungsfähiger und stabiler.“
Damit das neue Verbindungsgleis errichtet werden kann, sind aufwendige Arbeiten an den Schienen, Weichen und Oberleitungen nötig. Dabei ist die Innenstadtlage des Projekts eine große Herausforderung, denn das neue Verbindungsgleis in Laim befindet sich inmitten des Gleisfeldes. Dies erfordert eine aufwändige Baulogistik für das Zu- und Abfahren von Materialien und Maschinen. Im Frühjahr 2024 sollen die zusätzlichen Weichen und das neue Gleis dann an die Leit- und Sicherungstechnik angebunden werden und befahrbar sein. In einem weiteren Ausbauschritt soll der Haltepunkt Heimeranplatz West erweitert werden – mit einem zusätzlichen Gleis und einem barrierefreien Mittelbahnsteig, um den Betrieb noch flexibler gestalten zu können. Geplant ist, dass der Antrag für die Baugenehmigung Anfang 2023 eingereicht wird.
Welche Baumaßnahmen vor Ort bereits umgesetzt wurden erfahren Sie in der Bildergalerie
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Im Gleis der Stammstrecke Richtung Pasing wird die Gleisgeometrie so angepasst, dass eine neue Weiche in den Bogen eingebaut werden kann. -
Die Schienen werden für den späteren Einbau bereits passend vorgelagert. -
Die zu verbindenden Gleise zwischen der S-Bahn Linie (Links) und dem Güterverkehr (Rechts) weisen derzeit noch einen Höhenunterschied von bis zu ca. 1,50 m auf. -
Die neue Weiche W649 im Gleis der Stammstrecke wird bis zur Fertigstellung des Verbindungsgleises mit Dauerverschluss im abzweigenden Strang stillgelegt. -
Die neuen Weichenteile der verschobenen Weiche W787 werden auf dem Unterschotter abgelegt. -
Der Weichenanfang grenzt fast direkt an die Fangvorrichtung der Brücke an. -
Mithilfe von Kippwagen konnte die Planumschutzschicht schnell an ihren Einbauort gebracht werden. -
25 neue Stahlmasten werden vor Ort neu installiert und müssen enormen statischen und dynamischen Belastungen Stand halten. -
Ein Oberleitungsmast trägt Stromleitungen, die aus Spezialdraht gefertigt werden und über dem Fahrweg angeordnet werden müssen. Sie versorgen die Triebfahrzeuge mit der nötigen Elektrizität.