Robodog am Hauptbahnhof München bei der 2. Stammstrecke unterwegs

Ist das die neue Realität? Es war ein erster Testlauf mit der Aufgabe, die Tunnel unter dem Hauptbahnhof zu vermessen und sich sicher über die Baustelle zu bewegen. Stolperfallen, Treppen, enge Gänge, Matsch und Pfützen inklusive...

Jörg Mader, Referent für Bürgerkommunikation für die 2. S-Bahn-Stammstrecke München, war beim Testlauf dabei.

Da staunten die Arbeiter bei der 2. Stammstrecke nicht schlecht, als plötzlich ein Roboterhund über die Baustelle lief. Seine Aufgabe: Kontrollvermessungen durchführen.

Was erst einmal nur ein Testlauf war, könnte in naher Zukunft zur täglichen Routine werden. Noch befindet sich das gesamte System in der Prüfphase, ob und wie sich ein solcher Einsatz lohnen könnte. Die Verantwortlichen bei der United Robotics Group sind davon überzeugt, dass Robotik-Systeme die Kolleg:innen auf der Baustelle zukünftig bei ihrer Arbeit unterstützen können. Die Dokumentation des Baufortschritts wird somit erleichtert.

Vorerst war der Testlauf dafür bestimmt, das Tunnelsystem unter den Bahnsteigen des Münchner Hauptbahnhofes mittels LIDAR Sensorik zu vermessen. Dafür wird auf dem Trägersystem ein hochsensibler Scanner befestigt. Dieser nimmt eine 360°-Messung per Laser vor, stellt die erfassten Daten als 3D-Punktwolke dar und gleicht abschließend den Scan mit den vorhandenen Daten aus BIM (Building Information Modeling) ab.

Auf Vermessungs-Tour im Baustellentunnel unter dem Hauptbahnhof
Auch Stufen sind kein Problem

 

Welche Aufgaben Robotik noch lösen könnte, wird derzeit von den Verantwortlichen in der DB Netz AG erarbeitet. Sicher ist aber, dass viel Potential im schwierigen Untertagebereich steckt, überall dort, wo der Mensch an seine Grenzen stößt.