Mehr als nur die Summe der einzelnen Teile
Vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein respektvoller Umgang sind bei uns an der Tagesordnung. Genauso wie Wertschätzung und Anerkennung – und das abteilungsübergreifend. Warum? Weil eine Abteilung ohne die andere nicht kann. Weil alle Gewerke zusammen das Fahren eines Zugs überhaupt ermöglichen. Weil komplexer Wissenstransfer von Mensch zu Mensch eine andere Qualität hat, als Bücher wälzen oder sich durch den Online-Dschungel zu klicken.
Das Wissen und die Menge an Vorschriften und Regularien ist bei der Bahn überwältigend. Genauso überwältigend ist, aber auch die Hilfsbereitschaft und Unterstützung, egal ob Fachexperten oder Kollegen. Wer Fragen hat wird auch ein offenes Ohr finden. Mehr zu Alice‘ Quereinstieg gibt es hier.
Kurzinterview mit Andreas Juppe
Warum LST und nicht Oberleitungen oder Brücken? Tatsächlich war es damals so und heute für viele unvorstellbar, dass wir nach der Ausbildung bei der Bundesbahn nur übernommen wurden, wenn wir Lokführer oder in die LST/TK-Instandhaltung gehen.
Viele wollten damals zu Siemens, aber auch die haben niemand übernommen.
Also, rein ins orangene Gwand und raus zum Signal, andernfalls wäre die DB-Karriere beendet gewesen. Und dann gleich überregional im Bauzug und Stellwerke umbauen, das wars dann….
Anhand der LST lässt sich die enorme Entwicklung der letzten 50 Jahre aufweisen. Ist das Teil Deiner Faszination? Die Faszination ist eigentlich, dass die signaltechnischen Prinzipien, wie sie im mechanischen Stellwerk seinerzeit entwickelt wurden im DSTW genauso noch gelten.
Anhand der verschiedenen Techniken kann man die Epochen noch erleben. Gerade im mechanischen Stellwerk lassen sich die Zusammenhänge wunderbar erklären, man erlebt eine Zugfahrt ganz anders. Ein ESTW anschauen ist eher langweilig, lieber den Relais bei einer Fahrstraßeneinstellung lauschen.
Du hilfst neuen Kollegen gerne beim ankommen – warum? Die Bahn ist schon ein großer Laden. Alle reden mit Fachbegriffen und Abkürzungen. Anfangs erschlägt es einen. Und ob die immer wissen wovon sie reden… 😉 Hmmhh, klingt erstmal so. Ich musste als Bahn-Neuling alles erstmal anschauen und anlangen. Auch heute ist das noch so. Für ein Projekt möchte ich immer erstmal rausfahren und die Anlage begutachten. Es macht mir Spaß, den Interessierten – ob Projektleiter (PL) oder Neueinsteiger - bestimmte Zusammenhänge zu erklären, z.B. was da so für Boxen im Gleis rumstehen. Ich weiß, dass vieles wieder vergessen wird, aber das ist die Basis für ein Ankommen. Nach einer Weile fährt man nochmal raus und siehe da: Jetzt versteht man leichter worüber andere reden und fachsimpeln.
Das ganze Gespräch zu „Leichter Ankommen“ gibt es hier.
Als Quereinsteiger war ich froh ein starkes Team an Kollegen um mich zu haben. Heute gebe ich meine Kenntnisse gerne an Neue weiter. Mehr zum Thema bei der Bahn gibt es hier.
Jeder Einzelne von uns trägt dazu bei, dass wir als Team gemeinsam Fortschritte feiern. Die Grundlage dafür ist das Verfolgen gemeinsamer Ziele, der Zusammenhalt unter Kollegen und Kommunikation. Man mag es kaum glauben, aber sobald man sich verstanden, verbunden und unterstützt fühlt - läuft der Rest fast wie von allein.